Wie der Trimble x7 3d-Laserscanner hilft, wenn der Tachymeter nicht eingesetzt werden kann

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IAGV und Josef Brixner, Bauingenieur, erklären wie mit einer Fallstudie: Überprüfung Lage der Stützen im UG eines sich im Rohbau befindlichen Wohnanlage mit Tiefgarage.

Ursprünglich geplante Herangehensweise

Aufnehmen von 3 bzw. 4 Punkten an den Stützenecken mit Hilfe des Tachymeters, welches zuvor über unser aufgebautes Festpunktnetz stationiert wird.

Problemstellung

Tiefgarage war zum Aufnahmezeitpunkt schon zur Hälfte überbaut, weshalb die Stationierung über weniger Reflexmarken als sonst erfolgte. Zudem waren die Beleuchtungsverhältnisse sehr dürftig.

Zusätzlich bereitete sich die Bauausführende Firma bereits auf die Betonage der Tiefgaragendecke vor, weshalb im gesamten Untergeschoss bereits die Deckenschalung aufgebaut war. So wurde die Sicht auf die meisten Stützen durch die Träger der Elementschalung verdeckt, was einen sehr langen und aufwendigen Polygonzug zur Punktaufnahme erforderlich gemacht hätte.

Lösung Außendienst

Erfassen des gesamten Untergeschosses mit Hilfe des Trimble X7 zur Erstellung einer georeferenzierten Punktwolke für einen schnellen, genauen Vergleich zur Planung.

Mit Hilfe des zuvor stationierten Tachymeters wurden 4 Kontrollpunkte an verschiedenen Oberflächen angebracht und reflektorlos eingemessen. Mit Hilfe dieser bekannten Punkte kann die Punktwolke sowohl höhentechnisch als auch lagetechnisch richtig dargestellt werden.

Auswertung im Innendienst

Die eingemessenen Kontrollpunkte werden mit dem Scan kombiniert, wodurch dieser Lagerichtig wird. Da die Planung ebenfalls in georeferenzierte Form vorliegend ist, kann die Punktwolke nun ganz einfach mit verglichen werden. Hierfür wird durch die Scandatei ein horizontaler Schnitt erstellt, um die genauen Umrisse der Wände und Stützen zu erkennen. Die nun sichtbaren Stützenkanten können durch Linien dargestellt werden, die Abweichung zu ihren Solldimensionen ist leicht erkennbar und bei Bedarf ebenfalls vermasst.

Fakten

Aufzunehmende Fläche ca. 1200m²

25 kontrollierte Stützen

Punktwolkengröße 8,0GB

Einmessen der Kontrollpunkte 0,5 Stunden

Reine Scandauer: 2 Stunden bei 16 Scanpositionen

Auswertung Innendienst: 1,0 Stunden

Ergebnisse

Kontrolle der Stützenlage im Tiefgaragenbereich bei bereits vorhandener Überbauung

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Wie IAGV Workflows durch Automatisierung optimiert

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Wie kann man die sich wiederholenden Tätigkeiten beim Zeichnen von Plänen minimieren? Ein Wort: Automatisierung.

IAGV und Infomatik – Felix Almesberger, Softwareentwickler – erklären, wie sie Arbeitsabläufe beim Zeichnen von Plänen in AutoCAD automatisiert haben.

Neben der eigentlichen Vermessungstätigkeit im Feld ist die Erstellung und Bearbeitung von Plänen notwendig. Dabei gibt es immer wieder Aufgaben, bei denen eine Reihe von eigentlich einfachen Schritten mehrfach wiederholt werden müssen. Das kann nicht nur viel Zeit in Anspruch nehmen, sondern ist auch fehleranfällig.

Unser heutiger Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie wir wiederkehrende Tätigkeiten durch Automatisierung minimieren, damit das Fehlerrisiko reduzieren und wertvolle Zeit gewinnen.

AutoCAD

Ein Beispiel aus der Breitbandvermessung

Verlegte und Vermessene Kommunikationsleitungen müssen, nachdem Sie im Plan gezeichnet wurden, auf bereits existierende Bezugslinien eingemessen werden. Diese Bezugslinien sind beispielsweise Fahrbahnränder.  

Für die Einmessung muss für jeden Stützpunkt der Leitungspolylinie eine Vermaßung im Lot auf die Bezugslinie erstellt werden. 

Vorher: Manuelle Arbeitsweise 

  1.  Selektiere Stützpunkt der Polylinie 
  2.  Erstelle Bemaßung im Lot auf Bemaßungslinie 
  3.  Gehe zu nächstem Stützpunkt 

Aufgrund der hohen Leitungslängen bei der Breitbandvermessung, kann der Vorgang mehrere Stunden dauern. 

Nachher: Automatisierung 

Wir verwenden für die Erstellung von Plänen Autodesk AutoCAD. Für dieses lassen sich Erweiterung in Form von eigenen Kommandos, etc. erstellen. Um den Vorgang zu verkürzen haben wir das Kommando POLYPOLYDIM (POLYline to POLYline DIMensioning) entwickelt. 

Parameter:  

Objektlinie: Stützpunkte dieser Linie werden auf Bezugslinie bemaßt. 

Startpunkt: Wo soll mit der Bemaßung begonnen werden? 

Richtungspunkt: Falls nicht der Startpunkt der Objektlinie gewählt wurde, kann diese in zwei verschiedene Richtungen abgearbeitet werden.  

  1.  Vom Startpunkt Richtung Ende der Linie 
  2.  Vom Startpunkt Richtung Anfang der Linie 

Der Richtungspunkt bestimmt in welcher Richtung vorgegangen werden soll. 

Stationierungslinie: Die Bezugslinie 

Das Programm geht nun selbstständig alle Stützpunkte der Objektlinie vom Startpunkt in der angegebenen Richtung ab und erstellt Bemaßungen.

Der Benutzer muss lediglich die Position des Bemaßungstext überprüfen oder wählen um Überschneidungen mit anderen Zeichnungsobjekten zu vermeiden.